Eine erfolgreiche Windelentwöhnung nimmt etwas Zeit in Anspruch. Ähnlich der Schnullerentwöhnung, wird Ihr Kind diese Veränderung nicht sofort verstehen. Ob Mädchen oder Jungen, es gibt hierfür viele Erfahrungswerte und Tipps.
Jedoch können wir Ihnen keinen goldenen Leitfaden an die Hand geben. Manche versprechen die Windelentwöhnung in 3 Tagen, was durchaus funktionieren kann. In vielen Fällen werden Sie mehr Geduld aufbringen müssen.
Die Windelentwöhnung klappt nicht? Keine Sorge, bislang ist noch jedes Kind trocken geworden. Geben Sie Ihrem Nachwuchs ein paar Tage oder besser Wochen dafür. Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie dabei vorgehen können.
Windelentwöhnung – Ab wann damit beginnen?
Stellen Sie sich bitte auf einen längeren Prozess ein. Ab wann Sie mit der Windelentwöhnung beginnen, liegt ganz an Ihnen. Empfehlenswert ist es, wenn Sie zwischen einem und anderthalb Jahren den ersten Schritt machen: Der regelmäßige Gang aufs Töpfchen.
Sie werden etwas Zeit benötigen, weshalb dieses Alter ratsam ist. Was aber nicht bedeutet, dass Ihr Nachwuchs binnen der nächsten Wochen windelfrei sein wird. Manche Babys lernen es sehr schnell, andere lassen sich Zeit.
Schaffen Sie keinen unnötigen Erwartungsdruck. Es wird sich alles ergeben, wenn der richtige Moment dafür gekommen ist. Denn die Windelentwöhnung ist in erster Linie mit bestimmten Erkenntnissen Ihres Babys verbunden. Und genau diese können Sie fördern.
Schritt 1: Das Töpfchentraining
Wenn Ihr Baby seine erste Geburtstagsfeier hinter sich hat, können Sie mit dem Töpfchentraining beginnen. Setzen Sie es mehrmals am Tag auf seine mobile Toilette. Kündigen Sie dies entsprechend an, damit bei Ihrem Kind eine Verknüpfung im Gehirn entsteht. Jedes Mal wenn es tatsächlich gepullert oder sein großes Geschäft verrichtet hat, loben Sie es kräftig. Somit assoziiert es das Töpfchen mit einem positiven Erlebnis.
Mit der Zeit werden Sie immer öfter Erfolg haben. Fragen Sie Ihr Kind auch immer wieder, ob es mal pullern muss. Irgendwann zeigt es dies auch mit seiner Hand im Schritt an. Sie entwickeln nach und nach eine Routine, bis das Töpfchentraining perfekt klappt. Wenn Sie so früh damit beginnen, benötigen Sie zwischenzeitlich vielleicht noch ein zweites, größeres Töpfen. Lernen Sie unsere Empfehlungen aus dem Töpfchen Test & Vergleich kennen.
Wenn Ihr Baby diesen ersten Schritt der Windelentwöhnung gemeistert hat, können Sie das Utensil tagsüber weglassen. Die Windel wird dann nur noch zum Mittagsschlaf und nachts angelegt.
Schritt 2: Keine Windel beim Mittagsschlaf
Wenn Ihr Kind mittlerweile in der KiTa seinen Mittagsschlaf verbringt, sollten Sie sich mit seiner Betreuerin absprechen. Es gilt einen geeigneten Zeitpunkt zu finden, um dort und daheim ohne Windel zu schlafen. Sie starten deshalb beim Mittagsschlaf, weil dieser für gewöhnlich nur ein bis zwei Stunden anhält. Kurz davor und danach, gehen Sie mit Ihrem Kind auf das Töpfchen oder die Toilette (siehe: Toilettensitz & Toilettentrainer).
Hier wird es immer mal zu einem kleinen Missgeschick kommen. Verwenden Sie deshalb stets einen Nässeschutz, damit die Matratze unversehrt bleibt. Halten Sie immer wieder Rücksprache mit der KiTa. Es kann eine Zeit lang gut laufen und dann wieder nicht. Es ist keine Schande, wenn Ihr Baby nun für einige Monate weiterhin eine Windel trägt. Schließlich ist es schon tagsüber windelfrei.
Schritt 3: Nachts ohne Windel schlafen
Der letzte und größte Schritt, welcher auch am meisten Zeit beanspruchen wird. Bei vielen klappt die Windelentwöhnung erst mit 4 Jahren. Was auch nicht verwunderlich ist, weil sich nun die Selbstwahrnehmung weit genug entwickelt hat. Ihr Kind merkt nun, wenn es nachts auf Toilette muss. Bzw. es genügt sich vor dem Schlafen zu erleichtern, um dann ruhig durchschlafen zu können.
Beobachten Sie Ihr Kleinkind weiter. Wenn die Windel ein bis zwei Wochen in Folge stets trocken war, ist es soweit. Nun kann nachts windelfrei geschlafen werden. Behalten Sie den Nässeschutz zwischen Bettlaken und Matratze bei, nur für alle Fälle.
Windelentwöhnung klappt nicht – Was mache ich falsch?
Trotz aller Bemühungen müssen Sie mit Rückschlägen rechnen. Nicht immer wird Ihr Kleinkind merken, wann es nachts auf Toilette muss. Jungen und Mädchen haben während ihrer Schlafphase viel zu verarbeiten. Wenn sie ins Bett machen, dann nicht mit Absicht, sondern aus Unruhe heraus. Sie träumen sehr intensiv und manchmal schleicht sich auch ein Alptraum ein. Auch das Gegenteil kann der Fall sein. Wenn sich Ihr Kind total entspannt fühlt und selig schläft, lassen auch die Muskeln locker.
Sprechen Sie mit Ihrem Nachwuchs in Ruhe darüber. Dass Sie nicht erfreut darüber sind, aber deshalb keinen Ärger empfinden. Prägen Sie weiterhin das positive Bild von der Toilette. Ohne Druck aufzubauen, warum es denn noch immer nicht klappt.
Windelentwöhnung: Was erlaubt ist & was nicht
Eltern wünschen sich, dass ihr Kind windelfrei binnen weniger Tage oder Wochen wird. Viele bringen nicht die Geduld mit, welche es oftmals dafür benötigt. Ja, es kann in kürzester Zeit funktionieren, aber nicht bei jedem Kind. In der Praxis haben sich diverse Erfahrungen ergeben. Positive wie negative und das sollten Sie dabei beachten:
- Probleme mit Töpfchen & Toilette: Ihr Kind hat bislang nur in die Windel gemacht. Warum sollte es jetzt schlagartig diesen kalten Ort aus Kunststoff oder Keramik aufsuchen? Erklären Sie immer wieder, dass es völlig normal ist. Am besten beobachtet Sie Ihr Kind dabei, wenn Sie mal auf das stille Örtchen müssen. Eltern sind die Vorbilder ihrer Babys! Doch bitte zwingen Sie Ihr Kind nicht mehrmals täglich dazu. Es sollte einfach geschehen und normal sein.
- Regelmäßige Zeiten schön und gut, aber der Darm Ihres Kleinkindes funktioniert nicht nach der Stechuhr. Schon gar nicht, wenn es den Tag über immer noch eine Windel trägt. Es erkennt dann einfach keinen Sinn dahinter.
- Sie sollten Ihr Kind immer mal wieder fragen, ob es mal auf Toilette muss. Viel besser ist es aber, wenn Sie die Anzeichen seiner Körpersprache kennenlernen. Es fasst sich mit der Hand zwischen die Beine oder wirkt ohne Grund unruhig.
- Einem Kind zu sagen was richtig ist und was nicht, gehört dazu. Versuchen Sie jedoch bitte nicht, eine übertriebene Scham in ihm zu erzeugen.
- Verzichten Sie auf Belohnungen wie Bonbons oder Schokolade. Es soll auf die Toilette gehen und nicht das Alphabet erlernen.
- Androhungen von Strafen sind tabu! Sei es um überhaupt aufs Töpfchen zu gehen oder wenn es in die Hose gemacht hat.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Windelentwöhnung:
Wie am schnellsten Windelfrei?
Der schnellste Weg zur Windelfreiheit ist die Anwendung einer Töpfchentrainingsmethode, die für Ihr Kind geeignet ist.
Manche Kinder sind schon sehr früh bereit, aufs Töpfchen zu gehen, während andere vielleicht erst im höheren Alter so weit sind. Es gibt nicht den einen richtigen Weg, und verschiedene Methoden sind für verschiedene Kinder geeignet. Zu den gängigen Methoden des Töpfchentrainings gehören positive und negative Bestärkung, Kommunikation über Ausscheidungen und die Verwendung eines Toilettensitzverkleinerers.
Für welche Methode Sie sich auch entscheiden, achten Sie darauf, dass Sie positiv bleiben und geduldig sind. Manche Kinder brauchen etwas länger als andere, um zu lernen, wie man das Töpfchen richtig benutzt, aber mit Geduld und Ermutigung werden sie es schließlich schaffen.
Wann fängt man mit Toilettentraining an?
Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Frage, denn der beste Zeitpunkt für den Beginn des Toilettentrainings hängt vom jeweiligen Kind ab. Manche Kinder sind bereits mit 18 Monaten bereit, während andere erst mit 3 oder 4 Jahren soweit sind.
Das Wichtigste ist, das Toilettentraining nicht zu überstürzen. Wenn Sie zu früh damit beginnen und Ihr Kind noch nicht bereit ist, kann es frustriert werden und sich schließlich weigern, das Töpfchen zu benutzen. Wenn Sie andererseits zu lange warten und Ihr Kind entwicklungsmäßig bereit ist, aber erst mit 5 oder 6 Jahren mit dem Töpfchentraining beginnen, kann es schwieriger sein, ihm die Benutzung der Toilette beizubringen.
Wie bekomme ich mein Kind dazu auf Toilette zu gehen?
Es gibt ein paar Dinge, die Sie tun können, damit Ihr Kind auf die Toilette geht. Zum einen sollten Sie darauf achten, dass es viel trinkt. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass es regelmäßig geht, und ihm helfen, wenn es öfter als sonst gehen muss. Und schließlich können Sie sie mit Belohnungen wie Aufklebern oder Leckereien bestechen, wenn sie die Toilette richtig benutzen.
Wann werden Windelfrei Kinder trocken?
Es gibt kein bestimmtes Alter, in dem alle Kinder trocken werden. Einige Kinder können bereits mit 6 Monaten trocken sein, während andere erst mit 3 Jahren trocken werden. Im Allgemeinen werden die meisten Kinder im Alter von 18 bis 24 Monaten tagsüber windelfrei. Manche Kinder gehen jedoch erst mit 5 oder 6 Jahren vollständig aufs Töpfchen. Jedes Kind ist anders, deshalb ist es wichtig, auf die Signale Ihres Kindes zu hören und ihm zu helfen, windelfrei zu werden.
Kann ein Kind mit einem Jahr trocken sein?
Ja. Es ist nicht üblich, dass Kinder im Alter von einem Jahr tagsüber trocken sind, und einige Kinder können in diesem Alter sogar nachts trocken sein. Sobald Kinder anfangen, unabhängig zu werden, das heißt, Dinge selbst tun zu wollen, möchten sie auch selbst aufs Töpfchen gehen. Und das kann durchaus schon mit einem Jahr passieren.
Es gibt ein paar Dinge, die einem Kind helfen können, trocken zu bleiben:
-Ermutigung des Kindes, häufig auf die Toilette zu gehen, insbesondere nach dem Essen und Trinken
-Dem Kind beibringen, das Wasserlassen aufzuschieben, bis es in der Nähe einer Toilette ist
-Das Kind nur dann in Windeln zu stecken, wenn es notwendig ist (z. B. nachts)
Wie oft sollten Kinder aufs Klo gehen?
Auf diese Frage gibt es keine einheitliche Antwort, da dies von Kind zu Kind unterschiedlich ist. Viele Kinderärzte sagen jedoch, dass es eine gute Faustregel ist, Kinder alle 2-3 Stunden auf die Toilette gehen zu lassen. So wird sichergestellt, dass das Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und nicht an Verstopfung leidet.
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