Den Schnuller abgewöhnen ist eine der größten Herausforderungen bei einem Kleinkind. Für viele Eltern eine wahre Zerreißprobe, denn die Entwöhnung kann viele Wochen bis Monate dauern. Ein Patentrezept kann Ihnen niemand geben. Sehr wohl aber reichlich Erfahrungen, wie es Mama und Papa geschafft haben.
Denn irgendwann muss endlich Schluss sein mit dem Nuckel. Ansonsten kann sich durch das fortwährende Saugen am Nuckel eine Kieferfehlstellung entwickeln. Manche Zahnärzte sagen auch, dass der Nuckel die Bakterienbildung im Mund begünstigt. Was wiederum das Risiko von Karies erhöht. Zwei gute Gründe, um den Schnuller abzugewöhnen.
Von uns erhalten Sie verschiedene Tipps, wie Ihr Kind seinem Beruhigungsmittel Nummer 1 endlich Lebewohl sagt.
Den Schnuller abgewöhnen: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Alle Eltern fragen sich, wann sie mit der Entwöhnung vom Schnuller beginnen sollten. Er dient anfangs als einfache Lösung für schnelle Entspannung beim Kind. Weshalb Mama und Papa vielleicht einmal öfter als nötig zu ihm greifen. Die Folge ist, dass sich Ihr Baby zu sehr an seinen treuen Begleiter gewöhnt hat. Eine Abgewöhnung fällt entsprechend schwer.
Doch wann sollte man damit beginnen? Am besten so früh wie möglich. Auch deshalb, weil Sie nicht genau wissen können, wie lange dieser Prozess benötigen wird. Manche Eltern gewöhnten den Schnuller bereits mit 6 Monaten wieder ab. Das könnte die Zeit sein, in der Mama mit dem Stillen aufhören möchte. Wobei wir empfehlen, dass Kind länger mit Muttermilch zu versorgen. Lesen sie dazu: Wie lange Stillen?
Sie könnten sich zum Ziel setzen den Schnuller abzugewöhnen, sobald Ihr Baby seinen ersten Geburtstag gefeiert hat. Andere schaffen es hingegen erst mit zwei oder drei Jahren. Sie merken schon, den goldenen Weg gibt es hier nicht. Sie sollten frühestmöglich damit starten und die verschiedenen Tipps ausprobieren, welche wir Ihnen gleich zeigen.
Den Schnuller schrittweise abgewöhnen
Wir wollen Ihnen keine falschen Hoffnungen machen. Das Schnuller abgewöhnen ist ein Drama für sich. Sie als Eltern sollten stets einen kühlen Kopf bewahren. Im Englischen nennt man den Nuckel nicht umsonst „Pacifier“, also den „Friedensstifter“. Sich von diesem Beruhigungsmittel zu verabschieden, das braucht viel Zeit.
Versuchen Sie es deshalb schrittweise. Wenn Ihr Baby bereits einen Kindergarten besucht, ist mit den Betreuern das Vorgehen abzustimmen. Häufig ist es dort nämlich so, dass der Nuckel nach der Eingewöhnung gleich zur Begrüßung abgegeben werden muss. Dort sieht Ihr Nachwuchs, dass es allen Kindern so ergeht. Damit ist der Prozess leichter anzuerkennen.
Tagsüber werden Sie den Schnuller relativ leicht abgewöhnen können. Sie sorgen einfach für ausreichend Ablenkung. Durch Spielen, Basteln und Toben, denkt Ihr Kleinkind gar nicht mehr an seinen steten Begleiter. Sie könnten auch vereinbaren, dass der Nuckel zunächst nur bei Spaziergängen und Ausflügen weggesteckt wird.
Die große Herausforderung besteht irgendwann darin, den Schnuller zur Nacht abzugewöhnen. Verstehen Sie bitte, dass Ihr Schatz bislang immer so eingeschlafen ist. Bringen Sie bitte viel Geduld auf, um auch hier mit sanfter Beständigkeit zum Erfolg zu finden.
Dabei sollen Ihnen die nachfolgenden Tipps helfen. Probieren Sie einem nach dem anderen aus, bis es funktioniert.
Ersatz anbieten
Manche Kinder sind so genügsam, dass Sie statt dem Schnuller ihr Schnuffeltuch und ein Kuscheltier im Arm halten. Wurde der Nuckel bislang noch nicht sehr häufig verwendet, ist diese Lösung vermutlich bald umgesetzt. Sie bieten also einen Ersatz für den Schnuller an. Je älter Ihr Kind ist, desto leichter werden Sie ihm das verständlich machen können.
Bitterer Geschmack
Manche Eltern reiben den Schnuller mit einer Zitrone oder Limette ein. Er schmeckt daraufhin sauer bzw. bitter. Ein Geschmack, den Ihr Kind noch nicht kennt und als unangenehm empfinden wird. Passiert dies nun immer wieder, wenn der Schnuller in den Mund kommt, könnte dies zur Entwöhnung führen. Achten Sie bitte nur darauf, dass Ihr Kind nicht zu viel vom bitteren Saft zu schmecken bekommt.
Schnuller abschneiden
In Internetforen ist auch davon zu lesen, dass die Eltern den Schnuller schrittweise abschneiden. Von Nacht zu Nacht oder Woche zu Woche fehlt dann immer ein Millimeter mehr. Irgendwann soll sich die Abgewöhnung dann von alleine einstellen. Sobald der Schnuller nicht mehr geschlossen ist, saugt es sich an ihm ganz anders. Womöglich empfindet Ihr Kind diesen nun als Fremdkörper der da einfach nur stört.
Bei dieser Methode müssen Sie unbedingt auf eine häufige Reinigung des Schnullers achten. Denn in die neue Öffnung dringen Bakterien ein, bis ganz nach hinten ans Ende vom Nuckel.
Schnuller abgewöhnen, aber wie?
Die Realität sieht so aus, dass es viele Eltern erst schaffen mit drei oder vier Jahren den Schnuller abzugewöhnen. Aus unserer Sicht ist daran nichts verwerflich, aber bedenken Sie bitte die gesundheitlichen Nachteile (erhöhte Bakterienbildung + Gefahr einer Kieferfehlstellung). Wenn Sie erst in diesem Alter den Schnuller abgewöhnen, besitzt Ihr Kind schon ein besseres Verständnis für Zusammenhänge. Versuchen Sie es mit einer dieser Ideen:
- Schnuller verschicken oder begraben: Ihr Kind darf an diesem Prozess teilhaben. Der Schnuller wird verschickt, damit ihn nun andere Babys nutzen können. Oder ihn im Garten begraben. „Aus den Augen, aus dem Sinn.“
- Die Schnuller-Fee nimmt ihn mit: Ähnlich der Zahn-Fee, gibt es natürlich auch eine Schnuller-Fee. Denken Sie sich dazu eine schöne, aber auch glaubhafte Geschichte aus.
- Schnuller zum 3. Geburtstag abgeben: Erklären Sie, dass Sie nun ein großes Mädchen bzw. Jungen haben. Diese brauchen keinen Schnuller mehr. Weshalb er zum 3. Geburtstag abgegeben wird. Dafür gibt es auch ein großes Geschenk. Bspw. ein neues Bett.
- Der Kinderarzt hilft: Manchmal braucht es eine dritte Person, welche beim Schnuller abgewöhnen hilft. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, ob er ihnen helfen kann. Vielleicht gibt es dafür eine kleine Aufmerksamkeit.
Schnuller abgewöhnen bei Erkältung
Manchmal hilft auch der Zufall. Wenn Ihr Kind erkältet ist, atmet es verstärkt durch den Mund. Wenn es nun nachts schlafen möchte, quälen Husten und Schnupfen sehr. In dieser Zeit verzichten viele Babys und Kleinkinder freiwillig auf den Schnuller. Zieht sich die Erkältung über einige Wochen hin, ist dies Ihre Chance um den Nuckel endlich zu verbannen. Klar wird danach gefragt, aber es ging die letzten Nächte ja auch ohne. Auch hier bitte versuchen, alles zu erklären und nicht einfach nur die Tatsache in den Raum stellen.
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