Im Junior Depot Vergleich stellen wir die besten Anbieter vor und zeigen unsere Empfehlungen. Wer Kinder hat, denkt natürlich auch an deren Zukunft. Für erwartbare Ausgaben etwa für deren Ausbildung, Führerschein oder Hochzeit wäre es vorausschauend, das hierfür notwendige Geld beizeiten anzusparen.
Hier kommt das sogenannte Kinder- oder Juniordepot ins Spiel. Mit einem solchen können im Namen der Kinder bis zu deren Volljährigkeit Gelder angespart und sogar an Handelsplätzen getradet werden. Wir erklären alles Wissenswerte und zeigen unseren Junior Depot Vergleich.
- Vor der Depotwahl berücksichtigen, ob man nur ansparen oder auch traden möchte
- Gut geeignet sind ETF-Sparpläne und Aktien-ETF
- Bei geplanten, hohen Anlagesummen auf eventuelle Negativzinsen achten
- Wer traden möchte, sollte die dabei anfallenden Ordergebühren vergleichen
- Ein gutes Junior Depot erhebt keine Grundgebühren
- Die Sparplan-Gebühren sollten bei maximal zehn Euro jährlich liegen
- Die Konditionen ab und zu überprüfen, sie könnten sich jederzeit ändern
- Man unterscheidet zwischen Sparplänen und Einmalzahlungen, wobei auch Mischformen möglich sind
- Ausbildungsversicherungen und Kinderschutzbriefe sind aufgrund hoher Gebühren wenig empfehlenswert
- Ein empfehlenswertes Junior-Depot schließt hochriskante Wertpapiere wie Kryptos oder Futures vom Handel aus
Junior Depot Vergleich: Kinderdepot Empfehlung
Die allermeisten etablierten Kreditinstitute haben inzwischen Kinderdepots – teils unter anderem Namen – in ihrem Portfolio. Nachfolgend stellen wir vier Anbieter in unserem Junior Depot Vergleich vor.
Junior Depot der Consorsbank
In unserem Junior Depot Vergleich geht die Consorsbank als Empfehlung hervor. Bei dem Junior-Depot der Consorsbank handelt es sich um ein mit einem Verrechnungskonto verknüpftes Wertpapierdepot für Minderjährige. Jede Person kann unabhängig von ihrem Verwandtschaftsgrad Geld auf dieses Depot per Einmalzahlung oder Dauerauftrag überweisen.
Bis zur Volljährigkeit wird es von den Eltern, einem Elternteil oder einem sonstigen gesetzlichen Vertreter der Kindes verwaltet. Am Tag seines 18. Geburtstages geht das Depot automatisch voll auf das Kind über.
Das heißt, es erhält sämtliche Zugangsdaten für das Depot. Die Zugangsdaten der bisherigen Kontobevollmächtigten verlieren mit Beginn der Volljährigkeit des Kindes automatisch ihre Gültigkeit.
ANGEBOT BEI DER CONSORBANK ANSEHENGrundgebühr: Die Consorsbank erhebt für ihr Junior Depot keine Grundgebühren. Die Eröffnung, Anpassung und Löschung eines Junior Depot Sparplans ist ebenfalls gratis. Jedoch fallen Strafzinsen von derzeit 0,5 Prozent für das Verwahren von Guthaben ab 100.000 Euro an.
Ordergebühren: Mit dem Junior Depot kann man ETFs, Zertifikate, Aktien, ETCs und ETNs (außer EUWAX Gold) traden. Dafür werden keine Ordergebühren erhoben. Stattdessen verdient die Consorsbank an den marktüblichen Spreads. Optionsscheine, Futures und CfDs dürfen dagegen nicht gehandelt werden.
Sparplan-Möglichkeiten: Bei Consors sind derzeit – abgesehen von den marktüblichen Spreads – 370 ETF-Sparpläne und 130 Fonds-Sparpläne entgeltfrei. Bei allen anderen ETF-, Zertifikats- und Aktien-Sparplänen fallen 1,5 % Gebühren an, weitere Fonds-Sparpläne gibt es für 0,5 Prozent Ausgabengebühr.
Comdirect Junior Depot
Comdirect bewirbt ihr Junior Depot mit einer Vielzahl origineller und ständig wechselnder Bonusprogramme. Diese beinhalten neben zeitlich befristeten Sonderkonditionen Geschenke für den Nachwuchs, etwa ein Bobby Car oder Legobausteine.
Dies ist zugleich ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass Kinder nicht früh genug mit einem auf Wertpapieren basierenden Sparplan beginnen können. Dies gilt umso mehr, als dass klassische Geldanlagen wie Festgelder oder Sparbücher in der heutigen Niedrigzins-Zeit ihren Sinn verloren haben.
ANGEBOT BEI COMDIRECT ANSEHENGrundgebühr: Die ersten sechs Monate ist das Junior Depot kostenlos. Dabei bleibt es aber nur, wenn der Kontoinhaber entweder einen Wertpapiersparplan abschließt oder zwei Trades pro Quartal durchführt. Anderenfalls kostet das Depot dann 1,95 Euro pro Monat.
Ordergebühren: Für Junior Depots gelten die normalen Comdirect-Ordergebühren. D.h. die Orderprovision beträgt pro Trade 4,90 Euro plus 0,25 Prozent des Ordervolumens – mindestens aber 9,90 Euro (Inlandsorder) respektive 12, 90 Euro (Auslandsorder).
Sparplan-Möglichkeiten: Sparpläne sind ab 25 Euro möglich. Es gibt sie in den drei Varianten Fonds, ETF und Aktien. Vor allem ETF und Fonds gelten als grundsätzlich solide. Allerdings sind natürlich bei allen drei Sparplantypen Wertschwankungen und damit auch Verluste nicht auszuschließen.
ING DiBa Junior Depot
Die ING DiBa legt bei ihrem Junior Depot besonders hohen Wert darauf, Minderjährige vor riskanten und hochspekulativen Investmentes zu schützen.
Daher ist bei diesem Junior Depot der Handel gleich mit ganzen Produktgruppen grundsätzlich gesperrt. Dazu gehören insbesondere sämtliche Varianten von Zertifikaten sowie Knock-Out-Produkte, Optionsscheine und Hedge-Fonds.
Erlaubt ist auf dem Junior-Konto dagegen das Traden mit Anleihen und anleiheähnlichen Produkten, Aktien und darüber hinaus einem großen Sortiment an Fonds.
ANGEBOT BEI ING ANSEHENGrundgebühr: Die Konditionen des Junior Depots unterscheiden sich nicht von denen eines “normalen” ING-Depots. D.h. genau wie bei diesem fallen auch beim Junior Depot keinerlei Grundgebühren und auch keine Entgelte für die Depotverwahrung und -verwaltung an.
Ordergebühren: Die Orderprovision beträgt beim ING-DiBa Junior Depot pro Trade 4,90 Euro Grundgebühr + 0,25% vom jeweiligen Kurswert, maximal jedoch 69,90 Euro. Bei Teilausführungen fällt – verglichen mit einer Vollausführung – keine zusätzliche Orderprovision an.
Sparplan-Möglichkeiten: Sparpläne sind ab einem Euro möglich wobei sämtliche 800 ETF-Sparpläne der ING DiBa dauerhaft gebührenfrei sind. Aber nicht alle der rund 640 Fonds-Sparpläne kommen ohne Gebühren aus und für einen Aktien-Sparplan zahlt man 1,75% Ausführungsgebühr.
Junior Depot der DKB
Die DKB nennt ihr Junior Depot “DKB-Broker u18”. Einzelne Wertpapiere lassen sich ebenso wie “normale” Depots von DKB und anderen Finanzdienstleistern gebührenfrei in das Junior Depot überführen.
Spekulative und risikoreiche Anlagetypen wie Zertifikate, Optionsscheine oder andere Derivate sind jedoch vom Handel ausgeschlossen. Voraussetzung für die Eröffnung eines u18-Depots ist ein zugehöriges Girokonto für Kinder. Darüber hinaus muss auch ein Elternteil ein Girokonto bei der DKB führen.
ANGEBOT BEI DKB ANSEHENGrundgebühr: Sowohl die Einrichtung als auch die Führung des u18-Depots sind kostenlos. Zusammen mit diesem Depot muss auch ein Girokonto u18 abgeschlossen werden. Dort werden – wie auch bei den normalen DKB-Girokonten – ebenfalls keine Grundgebühren erhoben.
Ordergebühren: Die Gebühren pro Order an inländischen Börsen belaufen sich auf mind. zehn Euro zzgl. Fremdkosten, wobei nur beim Handelsplatz Tradegate keine Fremdkosten anfallen. Ausländische Börsen sind teurer. 20 Euro Ordergebühren pro Auftrag sind dort das Minimum.
Sparplan-Möglichkeiten: Sparpläne sind ab 25 Euro monatlicher Einlage möglich. Hierbei kann in mehrere hundert Wertpapier- und ETF-Sparpläne sowie in über 20.000 Fonds investiert werden. Zudem locken zeitlich befristete Sparplan-Aktionen mit lukrativen Sonderkonditionen.
Einzelaktien oder ETF für Kinder?
ETF (Exchange Tradet Funds) sind börsengehandelte Indexfonds. Dies bedeutet, der Anteil seiner Einzelwerte entspricht dem ihm zugrunde liegenden Index (vergleichbar mit dem DAX-Index). Genau wie bei Aktien gibt es sehr solide, aber auch eher riskante ETF-Fonds.
Die gleiche Risikoklasse vorausgesetzt ist das Risiko von Verlusten bei ETF jedoch deutlich geringer als bei Aktien, da bei ETF durch den Wertpapier-Mix eine Risikostreuung erfolgt. Als langfristige Anlage verdienen ETF daher den Vorzug.
Für Kinder sparen, was beachten?
Je früher damit begonnen wird, desto besser. Viele Eltern schließen daher ein Junior-Depot bereits kurz nach der Geburt ab. Die wichtigste Grundentscheidung ist, ob man das Geld ausschließlich ansparen will oder damit eventuell auch etwas traden möchte.
Zeitsparender, Nerven-schonender, solider und empfehlenswerter ist natürlich die Sparvariante. Damit können Eltern, Verwandte und Freunde der Familie ziemlich sicher sein, dass sich ihre Einmalzahlungen oder Dauerüberweisungen bis zur Volljährigkeit des Sprösslings nicht verflüchtigt haben.
Müssen Eröffnungsantrag beide Elternteile unterschreiben?
Meistens müssen beide Elternteile (respektive alle Erziehungsbevollmächtigten) den Kontoeröffnungsantrag unterschreiben. Dies sehen jedoch einige Banken ein wenig lockerer.
Manche erlauben es, dass zunächst nur ein Elternteil das Junior Konto eröffnet und der andere Elternteil seine Unterschrift ein paar Tage später nachreicht. Einige Banken sind auch mit der Unterschrift von nur einem Erziehungsberechtigten vollkommen zufrieden, wenn dieser eine Vollmacht aller anderen Erziehungsberechtigten vorlegt.
Ab wann haben die Kinder Zugriff auf das Depot?
Solange das Kind minderjährig ist, verwalten alleine die Erziehungsberechtigten dessen Depot. Eine Entnahme von Depotgeldern durch diese – etwa um damit für das Kind eine Wohnung zu kaufen – bedarf allerdings stets der Zustimmung des Familiengerichts.
Sobald das Kind volljährig – also 18 Jahre alt – ist, ist es auch uneingeschränkt geschäftsfähig. Genau ab diesem Stichtag kann das Kind alleine über das Depot verfügen, die Erziehungsberechtigten haben im selben Moment keinen Zugriff mehr darauf.
Hinweise zu Steuern: Freibetrag und Nichtveranlagungsbescheinigung
Das Kind ist der rechtliche Inhaber des Junior Depots. Werden dort Erträge erwirtschaftet, sind diese auch steuerpflichtig. Dies betrifft alle Erträge, die über dem jährlichen Grundfreibetrag (derzeit 10.347 Euro) inklusive der kompletten Sparerpauschbeträge liegen.
Übersteigen die Gesamteinkünfte diesen Grundfreibetrag nicht, so erhalten die Kinder auch ihre Zins- und Dividendenzahlungen ohne vorherigen Abzug der Abgeltungssteuer. Übersteigen die Erträge aber den Sparerpauschbetrag, kann eine Nichtveranlagungsbescheinigung beim Finanzamt beantragt werden.
Gibt es einen Junior Depot Test von Finanztest (Stiftung Warentest)?
Ja, die Stiftung Warentest veröffentlicht auf ihrer Site zu diesem Thema immer wieder Artikel, rechtliche Hinweise, tabellarische Übersichten und Vergleichstests. Die sind teils gratis, teils kostenpflichtig.
So gibt es auf der Test-Site beispielsweise ein kostenloses, umfangreiches “FAQ Sparen: Was Eltern wissen sollten”. Auch hat das Magazin Test in seiner Ausgabe 10/2021 Wertpapierdepots für Minderjährige unter die Lupe genommen. Der informative Beitrag kostet 3,50 Euro und vergleicht die Konditionen von 19 Anbietern.
Was kann man mit einem Junior Depot machen?
Es sind zwei Strategien denkbar, die sich auch miteinander kombinieren lassen. Bei der ersten Strategie dient das Depot ausschließlich als Spar- und Verwahrkonto. Das heißt, man spart mit Einmalzahlungen und Dauerüberweisungen Geld an und verknüpft diese Zahlungen klugerweise mit einem Sparplan.
Bei der zweiten Strategie handelt man mit dem Depotgeld an den Börsen. Das Risiko ist dabei überschaubar, da Junior Depots den Handel mit riskanten Wertpapiertypen in der Regel ausschließen.
Bietet die örtliche Volksbank und Sparkasse ein Kinderdepot an?
Ja! Die Volksbanken und Raiffeisenbanken offerieren ein umfangreiches Sortiment an Sparmodellen für Kinder und bewerben diese mit kindgerecht günstigen Sonderkonditionen.
Dazu gehören Kindersparbücher, Sparkonten für Babys, Festgeldanlagen und Banksparpläne. Die Sparkasse bietet ebenfalls Kinderdepots an, aber nicht direkt, sondern über ihr Wertpapierhaus, die Deka Bank.
Welche Aktien fürs Junior Depot?
Risikoreiche Anlageklassen sind bei Junior Depots zumeist grundsätzlich ausgeschlossen. Als zusätzliche Sicherheit empfiehlt es sich, nur in Wertpapiere mit niedriger Risikoklasse, also etwa in DAX-Aktien oder entsprechenden ETF zu investieren.
Zwar sind dort die Gewinnerwartungen eher bescheiden, aber immer noch deutlich höher als etwa bei Festgeldern. Mit höheren Gewinnchancen ausgestattet – aber aufgrund des Risikos nicht empfehlenswert – ist der Handel mit Aktien exotischer Unternehmen, Startups und Fintechs.
Wie viel kostet ein Junior Depot?
Inzwischen bieten die meisten Banken Junior Depots an und nur die wenigsten verlangen für die Eröffnung und das Führen des Depots Gebühren. Für eine Sparplan-Ausführung erheben die meisten Banken eine jährliche Gebühr im ein- bis niedrigen zweistelligen Eurobereich.
Das Traden ist bei den allermeisten Junior Depots kostenpflichtig. Fast immer wird ein fixes oder prozentuales Entgelt pro Auftrag verlangt. Besonders hoch sind die Gebühren beim Handel an internationalen Börsenplätzen.
Wo Kinderdepot eröffnen?
Wir empfehlen dazu weiter oben unseren Junior Depot Vergleich anzusehen. Das hängt im erheblichen Maß davon ab, ob und wie viel man mit dem Depot aktiv traden möchte, da sich die beim Wertpapierhandel anfallenden Gebühren stark unterscheiden. Zumeist wird für jeden Handelsauftrag eine Ordergebühr erhoben.
Hier kann ein Vergleichstest – etwa den der Stiftung Warentest von 10/2021 für Überblick sorgen. Auch die jährlichen Gebühren für eine Sparplan-Ausführung differieren stark. Sie liegen z.B. bei der DWS bei 0 Euro, bei der Commerzbank dagegen bei 33 Euro.
Welches sind die besten ETF Sparpläne?
Gute ETF Sparpläne sind kostengünstig, setzen auf einen breit streuenden Weltaktienindex und besitzen eine sehr lange Laufzeit von bis zu 18 Jahren. Solche ETF sind für Junior Depots besonders gut geeignet. Ideal ist zudem, wenn man einen thesaurierenden ETF wählt.
Bei diesem ETF-Typ werden die jährlichen Erträge automatisch wieder angelegt. Der Anleger profitiert dadurch vom Zinseszinseffekt und erspart sich zudem den Aufwand der Reinvestition bereits ausgeschütteter Erträge.
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